aus dem Göttinger
Musenalmanach 1803
(Amalie von Helvig-Imhoff?) An
die Hoffnung
Ich wollte nie der Hoffnung
mich ergeben,
ich wand mich los aus ihren
Zauberarmen,
In ihrem Busen wollt’ ich nie
erwarmen,
Nie sollte sie mir ihren
Schleier weben.
In trübe Nacht versenkte sich
das Leben,
Den liebsten Wunsch verschonte
kein Erbarmen,
Das Glück entfloh schon halb
aus meinen Armen;
Doch wollt’ ich mich der
Hoffnung nicht ergeben.
Da blickte mir aus reiner
Äther Ferne
Mit Himmelsglanz der
freundlichste der Sterne,
Er lächelte, ich nannte ihn
die Liebe;
Doch bald verbarg ihn mir der
Wolken Trübe:
O Hoffnung! jetzt zum Ersten
Mahl erscheine,
Nach ihm verlangend, ich in
deinem Haine!